Univ. Prof. Dr. Karl Zweymüller


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Die Zweymüller- Hüftendoprothese
   Schaftentwicklung
   Pfannenentwicklung
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   Biologische Verankerung
   Verwendung

Operation
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Anwendungsbereich

 

Gleitflächen

Große Bedeutung muss heute den artikulierenden Oberflächen (Gleitpartnern) zugeschrieben werden. Der Abrieb zwischen künstlicher Gelenkskugel und dem Einsatz in der Pfanne entscheidet über den Langzeiterfolg des Implantates. Dabei sind sowohl die Menge als auch die biologische Verträglichkeit des Abriebmaterials entscheidend. Das heute überwiegend verwendete Material als Einsatz in der Metallpfanne ist nach wie vor das hochdichte Polyäthylen (Abb. 15, 16).

Für die Zweymüller-Hüftendoprothese wurde seit 1979 eine Keramikkugel aus Al2O3 (Aluminiumoxid) mit einem Polyäthyleninlay als Gleitpartner verwendet (Abb. 15). Der dabei zu erwartende Abrieb des Polyäthyleninlays beträgt nur 0,05 bis 0,1 mm pro Jahr. Man kann deshalb mit mindestens 15 Jahren guter Gelenksfunktion bei dieser Kombination rechnen. Ein abgeriebenes Polyäthyleninlay lässt sich  ferner in den allermeisten Fällen problemlos wechseln. Es laufen auch klinische Studien mit einem verbesserten, hochvernetzten Polyäthylen (cross-linked PE), von dem eine neuerliche Reduktion des Abriebes erwartet werden kann.


Abb. 15
Schaft der ersten Generation mit Keramikkugel, welche gegen Polyäthylen läuft.

 
Abb. 16
SL-Plus Schaft mit Keramikkugel und Bicon-Pfanne. In der Pfannenschale befindet sich das Polyäthyleninlay zur Artikulation mit der Keramikkugel

Seit 1998 ist bei der Zweymüller-Hüftendoprothese auch eine Keramik-Keramik-Kombination verfügbar (Abb. 17). Der Abrieb der artikulierenden Keramikteile beträgt nur 3-5 µm (3-5 Tausendstel Millimeter) pro Jahr. Der Keramikabrieb ist ferner gut körperverträglich. Diese Kombination wird deshalb bei jüngeren Patienten (unter 65 Jahren) vermehrt angewandt.


Abb. 17
Keramikkugel mit Keramikinlay, welches in das Polyäthyleninlay eingebettet ist (Sandwichkonstruktion)

Der Aufbau dieser Konstruktion ist auch in Abb. 18 ersichtlich. Polyäthyleninlay und Keramikinlay werden stabil in der Titaniumpfanne verankert. Nur diese hat somit Kontakt zum körpereigenen Knochengewebe.

 a)                    b)
Abb. 18
a) Keramikkugel, Pfanneninlay aus Polyäthylen mit Keramikgleitfläche (Sandwichkonstruktion) sowie Bicon-Pfanne, in die das Inlay eingebracht wird. b) Aufbau der einzelnen Teile (von oben nach unten): Titanpfanne, Pfanneninlay aus Polyäthylen mit Keramikauskleidung, Keramikkugel und Titanschaft